KI, Wissenschaft, Gesellschaft und Verantwortung: Ein interaktives Seminar zur Meinungsbildung

Interdisziplinäres Seminar für Studierende verschiedener Fachrichtungen

Veranstaltet von Ulrike von Luxburg (Informatik), unter Mitwirkung von Philipp Berens (Informatik/Augenheilkunde), Thomas Sattig (Philosophie), Thomas Grote und Thilo Hagendorff (Ethik), Dominik Papies und Jantje Sönksen (Wirtschaftswissenschaften), Gabriele Abels und Mirjam Edel (Politikwissenschaften), Martin Nettesheim (Jura).

Danke an alle 100 Teilnehmer*innen und an alle Dozent*innen, die dieses Seminar möglich gemacht haben: Dank eurer Zeit, eures Engagements, eurer Beharrlichkeit, und eurer Bereitschaft, Vorurteile auch mal über Bord zu werfen!


Inhalte

Künstliche Intelligenz verändert unsere Welt. Sie birgt große Chancen (personalisierte Medizin, effizientere Landwirtschaft, automatische Übersetzungen), aber auch zweifelhafte Anwendungen (automatische Erkennung von sexueller Orientierung, predictive policing) bis hin zu gesellschaftlichen Risiken (Wegfall von Arbeitsplätzen durch Automatisierung, autonome Waffen, komplette Überwachung).

Dieser Wandel stellt die Gesellschaft, aber auch die Wissenschaft, vor fundamentale Fragen, die in Tübingen auch im Rahmen der Cyber-Valley-Debatte diskutiert werden: Was kann KI, und was kann sie nicht? Wie weit soll die KI-Forschung gehen? Muss sie reguliert werden, und wenn ja, wie? Ist es legitim, mit der Industrie gemeinsam zu forschen, und wenn ja, in welchem Rahmen? Welche gesetzlichen Rahmenbedingungen wären sinnvoll, um den Einsatz von KI in der Gesellschaft zu kontrollieren? Wie könnten solche Rahmenbedingungen aussehen, und wie könnten sie zustande kommen?

In diesem Seminar wollen wir anfangen, diese und ähnliche Fragen zu diskutieren, und zwar mit möglichst vielen Studierenden aus möglichst vielen verschiedenen Fachgebieten. Die Idee dieser Veranstaltung ist nicht, vorgefertigte Meinungen zu “lehren”, sondern allen TeilnehmerInnen die Möglichkeit geben, sich selbst eine informierte Meinung zu bilden.

Themenübersicht

Einzelsitzungen, jeweils Freitags von 10-12:
26.4. Vorbesprechung + Einführung ins maschinelle Lernen
3.5. Philosophie und Technik-Determinismus: Kontrollieren wir die Technik oder die Technik uns?
10.5. Ethische Ansätze in der KI
17.5. KI und Gesellschaft: Algorithmenethik. Was wollen wir Algorithmen erlauben, was nicht? Fairness im Bereich des maschinellen Lernens.
24.5. KI und Gesellschaft: Regulierung. Wie kann man den Einsatz von KI in der Gesellschaft regulieren, und wie funktionieren die zugrundeliegenden politischen und juristischen Prozesse?
7.6. KI und Gesellschaft: Ökonomische Konsequenzen. Folgen der Automatisierung durch KI auf Industrie, Einkommen, Arbeitslosigkeit, etc
5.7. Ganzer Tag: Kompakter Seminartag in Form einer Studierendenkonferenz. Von den Studierenden wurden folgende Themen vorgeschlagen und ausgewauml;hlt: KI und Umweltschutz; KI: Utopien und Dystopien; KI: Wirtschaftliche Interessen vs. Persoenlichkeitsschutz

Literaturliste

... für das ganze Seminar finden Sie hier

Zielgruppe

Studierende aller Fächer (also zum Beispiel Informatik, Politikwissenschaft, Jura, Wirtschaftswissenschaften, Sozialwissenschaften, Philosophie, Ethik, und alle anderen auch). Es gibt keine Teilnahmevoraussetzungen.

Was uns wichtig ist: wir DozentInnen gehen nicht mit vorgefertigten Meinungen in diese Veranstaltung, und erwarten das Gleiche von allen anderen TeilnehmerInnen. Es geht hier nicht darum, andere von seiner eigenen Meinung zu überzeugen, sondern über den eigenen Tellerrand zu schauen und in einer offenen Diskussionskultur verschiedene Standpunkte auszutauschen (und vielleicht auch, Vorurteile abzubauen), über alle Fächergrenzen hinweg.

Organisatorisches

Wann, wo, wer?

Ablauf

Zu jedem Thema haben wir verschiedene Texte ausgesucht, die die unterschiedlichen Standpunkte beleuchten. Diese Texte sind von allen TeilnehmerInnen VOR der jeweiligen Sitzung zu lesen. Sie werden dann im Seminar diskutiert, in einem Format, das auf viele TeilnehmerInnen skaliert. Wir diskutieren alle Themen ergebnisoffen, und jede(r) kann sich dann seine eigene Meinung bilden.

Benotung / Credit points: 2 SWS, 3 CP, unbenotet

Für diese Veranstaltung wird es nicht möglich sein, benotete Scheine zu erhalten - dies geht am Ziel der Veranstaltung vorbei. Statt dessen können Sie unbenotete Teilnahmesscheine erhalten. Dazu muessen Sie Literatur jede Woche lesen und regelmaessig anwesend sein.

Aus logistischen Gruenden ist das Seminar in Campus nur fuer diejenigen Studiengaenge gelistet, aus denen wir Dozenten haben. Falls Sie ein anderes Fach studieren, koennen Sie trotzdem teilnehmen, im Zweifelsfall kriegen Sie dann einen Schein auf Papier. Alle Details werden in der ersten Sitzung besprochen.

Achtung: in manchen Studiengängen können Credit Points aus unbenoteten Veranstaltungen nicht mit in die Gesamtstudienleistung mit eingebracht werden (zum Beispiel bei den Informatik-Studiengängen). Wir versuchen zu erreichen, dass die Veranstaltung trotzdem als zusaetzliche Veranstaltung in Ihrem Transcript of Records aufgeführt wird. Falls das fuer Ihren Studiengang nicht geht, kriegen Sie auch einen Papierschein.

Was Sie konkret machen müssen, um den Schein zu kriegen

  • Die Literatur zu den Einzelterminen lesen und jeweils drei kurze Fragen dazu in moodle beantworten. Deadline hierfuer ist jeweils Donnerstag Mittag 12:00 (also zum Beispiel: die Fragen zur Literatur fuer den 3.5. muessen bis 2.5. mittags beantwortet sein). Die Fragen finden Sie jeweils auf ">moodle.
  • Bei den Einzelterminen ist Anwesenheitsprlicht, Sie duerfen hoechstens einmal unbegruendet fehlen
  • Sie muessen am kompakten Seminartag anwesend sein und sich an der Vorbereitung beteiligen.

Anmeldung

Wenn Sie teilnehmen wollen, melden Sie sich bitte in moodle an.

Feedback an uns

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